Weltweit wurscht
Von Andreas Schwarz
Na hui. So eine Aufregung in aller Welt, das ist tatsächlich nicht nix.
über Stichwahl-Umfragen im Sommer
Nichts ist blöder im Nachrichtengeschäft, als eine Nachricht, die weithin wurscht ist, um es salopp zu sagen. Ein Blatt zum Beispiel quält seine Leser schon seit Wochen mit flügelschlagenden Schlagzeilen, wonach Norbert Hofer im Rennen um die Hofburg vor Alexander Van der Bellen liegt. Und zwar laut Umfragen (wie war das noch die letzten Male mit deren Treffsicherheit?). Zwei Monate vor der Wahl. Im höchsten Hochsommer. Und mit einer Schwankungsbreite, die größer ist als der "Vorsprung".
– Auf eine dürre Formel zusammengefasst also: wurscht.
Wurscht? "Hofer vorn: Österreich-Bericht regt weltweit auf" titelte das Blatt diese Woche trotzig, weil: "Der Bericht wurde von der renommierten und weltweit größten Nachrichtenagentur Reuters in alle Welt verbreitet und von zahlreichen Medien übernommen".
Na hui. So eine Aufregung in aller Welt, das ist tatsächlich nicht nix. Ob sie dem Bericht, der Zeitung oder der Belästigung durch die Nachricht gilt, ist nicht überliefert – aber weltweit wurscht wahrscheinlich.