Sprache wurscht
Von Andreas Schwarz
In unserer Redaktion ist sogar der Kaffe-Automat gegendert.
über Gleichberechtigung
Viel wird ja darüber disputiert, ob eine konsequent gegenderte Sprache die Benachteiligung der Frau zum Manne aufhöbe, die in vielen Lebenslagen (außer bei der Lebenserwartung) ja nach wie vor besteht. Ob also die Töchter in der Hymne und das Binnen-I endlich zu gleichem Lohn und gleichen Chancen führen, irgendwann.
Männermangel führt auch dorthin, berichtet Kollegin Mauthner-Weber, und das geht so: Männer können bei der Auswahl der Partnerin wählerisch sein, den nicht Erwählten bleibt dafür nur der Weg in die Karriere. Oder anders: Je mehr ledige Frauen pro Junggeselle, desto mehr Topverdienerinnen in einer Gesellschaft – sagt eine Studie und eine Psychologin in den USA.
Politisch korrekt ist diese These wahrscheinlich nicht. Und wie Männermangel herstellen? Da bleiben wir lieber bei der Gender-Sprache. Übrigens: In unserer Redaktion ist sogar der Kaffee-Automat gegendert. "Bitte entnehmen Sie Ihr/Ihre Espresso". Das ist fast programmatisch: Hauptsache Gender, Sprache wurscht.