Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Schlicht

In der Politik sind Strategie, Machtspiele und Intrigen eine ganz gefinkelte Sache.

Andreas Schwarz
über schlichte Schachzüge

In der Politik sind Strategie, Machtspiele und Intrigen eine ganz gefinkelte Sache. Weiß man seit der Serie "House of Cards", die als Brennglas auf das gilt, was sich in Zentren der Macht so abspielt. Und dann das:

Auf einen russischen Doppelagenten und seine Tochter wird in Salisbury ein Giftanschlag verübt, der klar russische Handschrift trägt. Die Empörung der freien Welt nützt dem russischen Präsidenten (Stichwort: Schulterschluss gegen außen), der sich am Sonntag wiederwählen lässt.

Der US-Präsident, dessen morgendlicher Toilettegang zeitlich an seinem tagesersten Tweet ablesbar ist, feuert seinen Außenminister (per Tweet). Weil er, der Irrtum der Geschichte im Weißen Haus, mit einem neuen Haudegen im Boot auch die nächsten Wahlen gewinnen will.

Der österreichische Innenminister räumt bei einem Geheimdienst brachial so laut auf, dass allfällige Umfärbepläne dahinter alles sein können, nur eines nicht: still und geheim.

Erkenntnis aus all dem: Politik ist doch oft viel, viel schlichter, als man denkt.