Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Schaum (2)

Warum also nicht auch vom US-Präsidenten "Du weißt schon wer" sprechen?

Andreas Schwarz
über zu viel Trump

Es wird zu viel über den neuen amerikanischen Präsidenten geredet, wurde hier gestern beklagt. Alle wissen was über ihn, alle nähren sich von allen – das schäumt ihn in unser aller Bewusstsein nur noch größer auf.

Vielleicht sollten wir es wie bei Harry Potter angehen: In dem Jugendbuch ist Lord Voldemort das Böseste vom Bösen. Selbst sein Name ist verpönt. Er wird allenfalls als "Er, dessen Name nicht genannt werden darf" oder "Du weißt schon wer" bezeichnet. Das nimmt vom Schrecken.

Warum also nicht auch vom US-Präsidenten "Du weißt schon wer" sprechen? Oder vom "Unaussprechlichen" im Weißen Haus? Auch "Der, der nicht Duck heißt" ginge.

Augenblicklich wäre unser Kopf entschäumt und offen für Anderes – nein, nicht für eine neuerliche Fixierung auf alle Erdoğans, Le Pens und Straches dieser Welt, sondern für ihre schönen Dinge. Auch bei Harry Potter gibt es viel Schönes – und am Ende jedes Bandes besteht Potter gegen den Unaussprechlichen. So wollen wir es halten mit ... – sehen Sie, es geht: Der Name kam jetzt gar nicht vor.