Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Saturn so und so

Ein eigenes Museum für astrologischen Unfug ginge schon aus Platzgründen nicht

Andreas Schwarz
über Astrologie

Astronomen und Astrologen sind zwei Paar Schuhe. Erstere belegen gerade den Urknall und sagen uns außerdem zum Beispiel, dass der Saturn aus Gas besteht, ein mittleres Orbitaltempo von 9,69 km/s und 62 Monde hat. Letztere sagen, wie der Saturn aufs Gemüt und unsere Zukunft wirkt. Das finden viele Menschen spannender. Die Astrologie erlebt ja nicht nur in Form von Wahl- und Wetter­vorhersagen eine Hochblüte. Wir erfahren etwa, dass der Saturn 2014 dominiert und in der modernen Astrologie längst nicht mehr als Unheilsbringer gilt. Er bietet die Chance, Fehler zu bereinigen (von Hypo bis zu Stronach-Stimmen wären da einige), Aufgaben anzunehmen, sich aufs Wesentliche zu besinnen und so Glück und Liebe zu generieren. Schön. Dummerweise ist das Glück einiger Astronomen saturnisch getrübt, weil der Tag der Astrologie am Freitag just im Wiener Technischen Museum begangen wird. Das sei eine unzulässige wissenschaftliche Aufwertung. Ja, eh. Andererseits: Ein eigenes Museum für astrologischen Unfug ginge schon aus Platzgründen nicht.