Papst im Sturm
Von Andreas Schwarz
Diese Woche hat also das Phänomen Shitstorm auch den Papst erreicht.
über sogenannte Hoffnungsträger
Diese Woche hat also das Phänomen Shitstorm auch den Papst erreicht. Der freundliche Jesuit, der die Welt mit "Gute Nacht und gute Erholung" begrüßte und auch sonst so anders ist als seine Vorgänger, hat zuletzt allzu salopp geplaudert. Über den Faustschlag, den er für den bereit hätte, der seine Mutter beleidigt; oder dass "schön" ist, wenn ein Vater sein Kind zur Strafe nicht ins Gesicht, aber sonst schon schlägt, weil er damit dessen Würde bewahre.Nun mag man diskutieren, ob da nur das südamerikanische Temperament mit einem durchgeht, der sonst ein großes Herz hat. Oder ob es nur so sei, wie eine Stimme von Radio Vatikan sprach, dass der oberste Hirte und sein Stab eben nicht mehr jedes Wort auf die Goldwaage legen (heißt das umgekehrt auch, dass das Kirchenvolk nicht mehr jedes Papstwort auf die alles gültige Goldwaage legen muss?). Ein Phänomen bleibt jedenfalls: Das öffentliche Hochjubeln über Gebühr und das baldige Niederbügeln unter Wert von sogenannten Hoffnungsträgern. In Politik, Kunst und Sport kennt man es ja schon lang.