Gordon Strogganof (II)
Von Andreas Schwarz
Statt "Und, welchen Hauptberuf hat der Koch?" zu sagen – in der Hoffnung, dass der dazulernt.
über Küche und Orthografie
Das ist nicht fair, schreibt Leser T., dass Sie nur wegen eines falsch geschriebenen Gerichts (wie z. B. Gordon bleue oder Beef Strogganof) über das Wirtshaus das Besteck brechen. Außerdem: Wenn’s nicht schmeckt, egal ob richtig oder falsch orthografiert, könne man das dem Wirten auch direkt sagen.
Eh. Nur ist hierzulande der, der ein Haar in der Fritattensuppe findet (gefunden von Leser W.), als Gastronomie-Gast die Ausnahme. Wer den Kellner ruft, weil das Schnitzerl zu dick oder das Hüferschwanzl zu zäh ist, gilt als Nörgler.
Also sagen wir auf die Frage "Hat’s geschmeckt?" meist "Danke, gut", wenn’s stimmt. Wenn’s ein ausgekochter Schmarren war, lassen wir das "gut" weg und knurren "Danke". Statt "Und, welchen Hauptberuf hat der Koch?" zu sagen – in der Hoffnung, dass der dazulernt.
Den Koch, der Chili con Cane anbot, sollte man hingegen fragen, ob er seinen Hund noch hat, schlägt Leserin S. vor. Obwohl man das vielleicht besser nicht weiß. Oder besser nicht isst.