Gin und Hetz

Oft wird gefragt, ob der Job des Bundespräsidenten oder der der Queen in Britannien nicht überflüssig sei.

Letztere ist eine liebenswerte alte Hutblume, wie man bei allem Respekt sagen darf. Sie feiert in Berlin gerade ihren 89er. Mit 50 Liter Gin – aber der ist dem Vernehmen nach auch für die 600 Gäste der Gartenparty in der britischen Botschaft.

Der Königin Gemahl nannte besagte Botschaft bei ihrer Eröffnung übrigens "eine unglaubliche Platzverschwendung". Er ist auch sonst meist gut drauf: "Guten Tag, Herr Reichskanzler", hat Prinz Philipp einmal zu Helmut Kohl gesagt. "Werft ihr immer noch Speere aufeinander?" fragte er Aborigines beim Staatsbesuch in Australien, "Sie haben es geschafft, nicht gegessen zu werden?" einen Touristen in Papua-Neuguinea. Und den Briten richtete er in Rezessionszeiten aus: "Zuerst fordern alle mehr Freizeit, jetzt beschweren sie sich, dass sie arbeitslos sind".

So lustig war’s bei uns in der Hofburg mit und ohne Gin nie. Daher, zurück zur Eingangsfrage: Gott erhalte die Queen – und zur Hetz ihren Mann.