Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Geheimes Beispiel

Der Bundeskanzler hört sich ein bisserl an wie Heinz Conrads selig

Andreas Schwarz
über Stimmerkennung statt Passwort

Sie kennen das: Geburtsdatum, Name der Kinder oder Buchstaben/Zahlen, von beiden mindestens drei. Und dann muss man alle nasenlang eines der gefühlt 57 Passwörter, die man hat, ändern. Da gehen bald die Ideen aus. Und für gewiefte Hacker sind selbst die fantasiereichsten Passwörter ohnehin nur ein Riesenspaß.

Da klingt die Idee, dass die todsichere Spracherkennung bald das Passwort ersetzen soll (siehe Seite 24), bestechend.

Bloß: Es gibt neben Doppelgängern auch Doppelsprecher. Der Westenthaler zum Beispiel klingt, macht man die Augen zu, strizzistimmähnlich wie der Fendrich; der Bundeskanzler hört sich ein bisserl an wie Heinz Conrads selig; und lauschte man einst dem ÖGB-Boss Verzetnitsch, meinte man den Kabarettisten Prikopa zu hören, nur halb so lustig.

Also von wegen todsicher. Und was, wenn man heiser oder stimmlos ist und nicht "Sesam, öffne dich" sagen kann? Kein Geld vom Bankomaten, versperrter Computer, kein Handy? Da bleiben wir doch lieber beim getippten A.S.1959 . Nur so zum Beispiel natürlich.