Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Erscheinungen

Bei dem Feiertag geht’s darum, dass Marias Mutter Anna eine Erbsünde-freie Tochter empfing.

Andreas Schwarz
über Mariä Empfängnis

Heute ist Sonntag und Mariä Empfängnis – dazu eine kleine Geschichte: Als mit Interesse aufgeklärtes Kind fragte man sich einst, wie’s denn sein könne, dass die Maria zwei Wochen nach der Empfängnis schon das Jesus-Kind zur Welt gebracht hat. Hätte man auch im Religionsunterricht aufgemerkt, hätte man gewusst: Bei dem Feiertag geht’s darum, dass Marias Mutter Anna eine Erbsünde-freie Tochter empfing. Und die daher später eine viel beachtete Jungfrauengeburt hinlegen konnte – das Christkind. Der Wunder nicht genug: Maria erschien den Menschen später nicht nur in Lourdes oder Fatima, sondern auch in Österreich: als weinendes Bildnis, Sägespäne streuend, selbst in der Television in Braunschlag. Aber weil das alles ein bisserl nach Geschäftemachen riecht, hat die Kirche diesen Erscheinungen bisher die Anerkennung versagt. Dazu passt, dass auch der Handel heute am Marienfeiertag kein Geschäft machen darf, weil Sonntag. Erscheint logisch, auch wenn die Meinungen darüber geteilt sind. Und lässt jedenfalls Zeit für gute Geschichten.