Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Eine Sekunde

Die Regierung wird am Ende eine Sekunde länger im Amt gewesen sein als gedacht.

Andreas Schwarz
über die Schaltsekunde

Das Jahr 2016 dauert länger als ein normales Jahr: Zu Silvester wird eine Sekunde vor Schlag Pummerin g’schwind eine Schaltsekunde eingeschoben.

Nötig ist so eine Schaltsekunde alle paar Jahre, weil sich die Erde nicht immer gleich schnell dreht. Sie schwankt, zum Beispiel wegen Naturphänomenen wie Vulkanausbrüchen, Erdbeben oder der Wahl Donald Trumps – schwupps, ist sie schon wieder eine Sekunde aus dem Tritt.

Man könnte jetzt klagen, dass das Jahr 2016 eine Sekunde mehr nicht verdient hat. Oder man kann sich freuen: Der Silvesterfeierer zum Beispiel hat mehr Zeit für artifizielle Sektlaune. Die Regierung wird am Ende eine Sekunde länger im Amt gewesen sein als gedacht. Der Österreicher freut sich, eine Sekunde länger jammern zu können. Oder, eine Sekunde länger drittreichster Europäer zu sein, wie die aktuelle Statistik der Haushaltsausgaben verrät.

Und dass sich die Welt eine Sekunde mehr gedreht hat, ohne völlig aus den Fugen zu geraten, ist in Zeiten wie diesen ja auch nicht nix.