Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Das Tanz-Burn-out

Wie gut, dass es jetzt Tanzen auch als Burn-out-Prophylaxe gibt.

Andreas Schwarz
über einen Boom

Tanzen erlebt einen Boom. Und das Burn-out boomt als neue Gesellschaftskrankheit. Wie gut, dass es jetzt Tanzen auch als Burn-out-Prophylaxe gibt.

Beim Tanzen geht es ohnehin selten ums Tanzen. Schon der Adoleszierende sucht in der Tanzschule weniger richtige Schrittfolgen, als die Schritte zum ersten Date. Und Eheleute flüchten gerne aus paartherapeutischen Gründen in die Tanzschule, was oft der letzte Schritt zum Aus ist. Weil man auch über Tanzschritte und die Frage, wer führt, streiten kann.

Man macht jemandem einen Tanz und meint keppeln. Man tanzt nach jemandes Pfeife. Oder auf dem Vulkan. Oder jemandem auf der Nase herum (zum Beispiel den Hypo-U-Ausschuss-Petitionisten). Und bei Dancing Stars fliegen ein paar unbekannte Schnuppen übers Parkett, um Freitag für Freitag den Schlaf zu fördern und die Quote zu senken.

Bei all dem, wofür er herhalten muss, droht dem Tanz bald selbst ein Burn-out. Was schade wär’. Aber zum Glück kann er sich ja jetzt selbst therapieren.