Das gibt’s doch gar nicht
Von Andreas Schwarz
Für Nachgeborene: Die alte Reichsbrücke war ein Wahrzeichen wie Riesenrad oder Donauturm.
über "Das gibt's doch gar nicht"
Morgen vor 40 Jahren war ein heißer Sonntag, so wie der heute. Und er wurde ein "Das gibt’s doch gar nicht"-Sonntag: In der Früh erzählte der Radio, wie man sagte, von der eingestürzten Reichsbrücke. Und am Nachmittag unterbrach er den Badespaß mit der Nachricht vom Feuerunfall Niki Laudas auf dem Nürburgring.
Für Nachgeborene: Die alte Reichsbrücke war ein Wahrzeichen wie Riesenrad oder Donauturm; Niki Lauda war, bevor er Experte für alles wurde, Autorennfahrer und Nationalheld wie ... – ja, wie eh sonst keiner. Und dass der einen, der Brücke, oder dem anderen, dem Helden, etwas passieren könnte, war undenkbar. Der einen und dem anderen war noch undenkbarer (quasi so unmöglich wie die Steigerung von undenkbar). Aber der einen und dem anderen an einem Tag, so was von undenkbarst gibt’s gar nicht. Hätten wir geglaubt.
Die Brücke wurde neu gebaut und ist heute kein Wahrzeichen mehr. Niki Lauda wurde wiederhergestellt und ist eines. Und "Das gibt’s doch gar nicht", das gibt es spätestens seit damals nicht mehr.