Go(ogle) und Intelligenz
Von Andreas Schwarz
Ein gefüttertes Hirn früher und ein gefütterter Computer heute gewinnt, alles andere wäre ungewöhnlich
über künstliche Intelligenz
Google ist jenes Unternehmen, das den Menschen erst das Suchen und dann die Daten abgenommen hat. Mit dem Werbegewinn aus Letzterem arbeitet es an einer besseren Welt für den Menschen, aus Google-Sicht. Und erfindet dafür Google-Brillen und selbstfahrende Autos und im Idealfall sogar eine künstliche Intelligenz.
Das ist schön. Vor allem, weil wir seit Wochen laufend erfahren, wie weit die schon ist: Erst schlug ein Computer mit Google-Software den Europameister in Go, jetzt gar den Weltmeister. Und dass Schachcomputer sowas schon seit zwei Jahrzehnten schaffen? Papperlapapp, wird erklärt, das Spiel Go ist mit seinen unzähligen Möglichkeiten viel komplizierter.
Dennoch: Der Computer wird mit Zügen und mit Kombinationsmöglichkeiten gefüttert, vom Menschen. So wie sich Dr. B einst in der "Schachnovelle" mit Zügen fütterte. Und ein gefüttertes Hirn früher und ein gefütterter Computer heute gewinnt, alles andere wäre ungewöhnlich. Weshalb wir die Google-Marketing-Kirche mit der künstlichen Intelligenz doch ein bisschen im Dorf lassen sollten.