Grippe-Glücksfall
Von Andreas Schwarz
So aber fügen wir uns Jahr für Jahr dem fröhlichen Impf-Roulette
über die herannahende Grippewelle
Vom Schnupfen sagt man ja, dass er mit Behandlung sieben Tage und ohne eine Woche dauert. Bei der Grippe ist das ähnlich, mit dem Unterschied, dass man sich durch Impfung schützen kann. Oder auch nicht.
Rechtzeitig zu den gerade ausbrechenden Semesterferien stehen wir nach Auskunft von Grippewellen-Seismologen vor einer beachtlichen Grippewelle. Verursacht durch das A(H3N2)-Virus. Das ist insofern blöd, als der in den vergangenen Monaten beworbene, verkaufte und verabreichte Grippe-Impfstoff gegen das Virus nicht wirkt. Es ist nämlich zu einem genetischen "Abdriften" von jenem Erreger gekommen, gegen den der lange vorproduzierte Stoff einwandfrei wirken würde, erklärt ein Virologe.
Für die Pharma-Industrie ist das natürlich ein Glücksfall. Denn hülfe der Impfstoff in jedem Fall, gäb’s ja bald keine Grippe mehr. Und damit auch keine Angst davor. So aber fügen wir uns Jahr für Jahr dem fröhlichen Impf-Roulette – hilft/hilft nicht. Und Glücksspiel ist ja bekanntlich das einträglichste Geschäft.