Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Der Korb

Spare in der Zeit, dann hast du in der Not?

Andreas Schwarz
über Veranlagungen

Spare in der Zeit, dann hast du in der Not? Heute ist die Not eher eine andere: Wer ein paar mühsam verdiente Euro auf ein Sparbuch legt, hat am Ende gar nix, weil die Zinsen fürs täglich fällige Bücherl bei 0,125 Prozent (minus Kest) liegen, die Inflation aber bei 2,3 Prozent.Eine heimische Bank wirbt daher für eine Neudefinition des Begriffs „Sparen“: Weil das Sparbuch so mau ist, müsse der Kunde auf andere Veranlagungen ausweichen; weil die risikoreich seien, dürfe er nicht gedrängt werden; er müsse mit eigenem Know-how entscheiden.

Das ist ein hübscher Ansatz. Zumal das mit dem Nicht-Drängen nicht immer so war. Nur das mit dem Know-how ist schwierig. Laut Umfrage kennen sich 50 Prozent der Österreicher mit Wertpapieren nicht aus.Aber für die gibt’s Trost derselben Bank: Mit einem Veranlagungskorb aus Gold, Anleihen, Franken, Aktien, Dollar, Immobilien und Öl seien seit Ausbruch der Krise knapp 25 Prozent Rendite möglich gewesen. Da nimmt man doch die erwähnten paar Euro und hofft, dass man keinen Korb kriegt, wenn man so einen Korb kaufen will.