Was man eh weiß
Von Andreas Schwarz
Man weiß schon lang, dass der Horizont mancher Politiker nur bis zum eigenen Vorteil reicht.
über das, was man eh weiß.
Die laufende Woche darf getrost als „Man weiß es eh“-Bestätigungswoche geführt werden.
Man weiß eh, dass beim Radwettfahren ohne dubiose Substanzen nix zu gewinnen ist, siehe Lance Armstrong – trotzdem gelten Radrennen als Sport.
Man weiß auch, dass das iPhone ein maßlos überschätzter Selbstverkäufer ist, dessen Qualität erst jetzt wieder bemängelt wurde – aber alle laufen damit rum.
Man weiß seit je, dass Waffendeals selten koscher sind – trotzdem hat der Richter einem gräflichen Lobbyisten bloß sagen können, „es stinkt“. Mehr ist nicht festzumachen.
Man weiß schon lang, dass der intellektuelle Horizont mancher Politiker nur bis zum eigenen Vorteil reicht – dennoch probieren sie’s mit kühnen Geheimdienst-Ausreden, dem „Abenteuerlichsten“, das ein Richter je zu hören bekam.
Und: Man weiß, dass uns die Politik gerne für blöd verkauft – so wird die Heeres-Volksbefragung morgen sicher als Sieg der direkten Demokratie gehandelt werden. Ob die Händler eh wissen, dass das niemand glaubt?