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Das Ohrwaschl - Sand in die Augen

Seit der Wahlkampf  mit einer Volksbefragung über das Bundesheer  eröffnet ist, fliegen uns Zahlen  und Argumente um die Ohren, dass es nur so raucht. Zum Beispiel diese des Verteidigungsministers: Im Schnitt würden nur 6,4 Prozent der Grundwehrdiener   für Katastropheneinsätze herangezogen – dass ein Berufsheer diese Einsätze   gefährde, sei daher reine „Angstmache“ der Berufsheergegner, ließ  Berufsheerfreund Darabos ausrichten.Dummerweise für ihn hat die APA nachgerechnet: Das mit den 6,4 Prozent stimme schon. Aber nimmt  man  die  absoluten Zahlen her, dann sind von allen  Soldaten im  Katastropheneinsatz stets  zwei Drittel (!) Grundwehrdiener (z. B. 2009: 3030 Soldaten, davon 2000 Rekruten).Das ist nur ein kleines Beispiel dafür, dass man keiner Statistik glauben soll, die man nicht selbst  verdreht hat. Und ein gutes dafür, was beim Ausbau der direkten Demokratie an Sand auf unsere Augen zukäme.

Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Andreas Schwarz, Birgit Braunrath und Guido Tartarotti.