Das Ohrwaschl - Sand in die Augen
Von Andreas Schwarz
Seit der Wahlkampf mit einer Volksbefragung über das Bundesheer eröffnet ist, fliegen uns Zahlen und Argumente um die Ohren, dass es nur so raucht. Zum Beispiel diese des Verteidigungsministers: Im Schnitt würden nur 6,4 Prozent der Grundwehrdiener für Katastropheneinsätze herangezogen – dass ein Berufsheer diese Einsätze gefährde, sei daher reine „Angstmache“ der Berufsheergegner, ließ Berufsheerfreund Darabos ausrichten.Dummerweise für ihn hat die APA nachgerechnet: Das mit den 6,4 Prozent stimme schon. Aber nimmt man die absoluten Zahlen her, dann sind von allen Soldaten im Katastropheneinsatz stets zwei Drittel (!) Grundwehrdiener (z. B. 2009: 3030 Soldaten, davon 2000 Rekruten).Das ist nur ein kleines Beispiel dafür, dass man keiner Statistik glauben soll, die man nicht selbst verdreht hat. Und ein gutes dafür, was beim Ausbau der direkten Demokratie an Sand auf unsere Augen zukäme.
Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Andreas Schwarz, Birgit Braunrath und Guido Tartarotti.