Das Ohrwaschl - Pfui oder hui
Von Andreas Schwarz
Statistische Zahlen lassen sich in viele Richtungen interpretieren. Die Richtung Jammern, dass alles grad unlustig ist, ist da schnell dabei: Laut Statistik Austria ist das verfügbare Nettoeinkommen wegen der Inflation mit plus 1,5 Prozent hinter dem Wirtschaftswachstum von 2,7 Prozent zurückgeblieben. „Na, was hab’ ich vom Wachstum?“, fragt man da schnell (und vergisst, dass ohne dieses gar nix wär’). Und die nominellen Arbeitnehmerentgelte stiegen um 3,9 Prozent, die Unternehmensgewinne um 6,8. Erster Instinkt: Auch pfui, die Firmen kassieren, die Menschen kriegen einen Pappenstiel. Aber es gab auch eine andere Zahl diese Woche: Die Österreicher geben heuer für Urlaub um 40 Prozent mehr aus als noch vor 15 Jahren. Hui. Denn auch wenn da ein bisserl Inflation drin ist: Wer sich das leisten kann, dem geht’s – statistisch – auch in Zeiten wie diesen vielleicht doch nicht ganz so unlustig. Bei allem Jammern. - A. S. andreas.schwarz
Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Andreas Schwarz, Birgit Braunrath und Guido Tartarotti.