Das Ohrwaschl - Namensfreiheit
Von Andreas Schwarz
Alle Jahre wieder: Bei den Vornamen, die sich Eltern hierzulande für ihre Kinder einfallen lassen, führt bei den Mädchen Sarah (zum 3. Mal) und bei den Buben Lukas (seit 1996 ununterbrochen). Das ist jetzt nicht sehr einfallsreich, aber harmlos. Die Zeiten nicht harmloser Einfälle wie Adolf oder Kevin, die nicht immer, aber oft auf die elterliche Gemütsverfassung schließen ließen, sind vorbei. Dennoch ist der Vorname eine Modesache, die am Benamten pickt.
Daher eine Anleihe bei der Beschneidungsdebatte: Gebt Kindern das Recht auf Namenswahl im späteren Alter! Alles andere ist ein Eingriff in ihre Persönlichkeitsrechte. Vielleicht heißt ja ein heute Geborener in fünf Jahren gerne Uwe, Kurt oder Markus, weil dann kein Mensch mehr an verhaltensoriginelle Brüder oder Schwimmer denkt – bloß heute kriegt er den Namen nicht. Eine unsinnige Debatte? Mein Gott, auf eine mehr oder weniger kommt’s jetzt aber wirklich nicht an.
Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Andreas Schwarz, Birgit Braunrath und Guido Tartarotti.