Das Ohrwaschl - Atemlos
Von Andreas Schwarz
E s ist gerade ein Jahr her, dass ein paar Online-Junkies in den Berliner Landtag einzogen und Sozio-, Polito- und Mediologen den Bleistift spitzten: Kein Stein werde auf dem anderen bleiben, die Piratenpartei habe das Zeug, die Politik zu revolutionieren, die Altparteien sähen alt aus gegen diese neue Politikkultur im Netz.Seither ist vor allem das passiert: Die Piraten verstümmeln einander selbst; Netz-Intrigen und Shitstorms fegen die „Wir-sind-so-transparent“-Twitter-Idylle hinweg; die Protestwähler verlassen laut allen Umfragen das Piratenschiff wieder. Und das österreichische spaltet sich heute nach einem veritablen Online-Gemetzel überhaupt gleich in zwei Schiffchen. So viel zu neuen politischen Phänomenen und zur Maschinerie der atemlosen Aufgeregtheit darüber. Aber in Österreich ist die ohnehin schon längst weitergezogen zu Frank Stronachs junger Hoffnungstruppe. Und in einem Jahr werden wir weitersehen
Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Andreas Schwarz, Birgit Braunrath und Guido Tartarotti.