Das Ich-bin’s-Nicht
Von Andreas Schwarz
Okay, das brummt noch nicht so richtig.
über die EU-Wahl
In etwas mehr als einer Woche findet die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Okay, das brummt noch nicht so richtig. Damit das also alles ein bisschen spannender wird, haben sich zwei Parteien in Österreich Listiges einfallen lassen: Das Ich-bin’s-Nicht.
Begonnen hat damit jene, die auf den Plakaten ihres Spitzenkandidaten gar nicht aufscheint: "Karas direkt wählen", heißt es da, sonst nix. Niemand soll wissen, dass dahinter die Partei steht, deren Obmann erst gestern wieder eine "gestaltende Welle in Europa" auslösen wollte, für den’s aber zustimmungsmäßig zurzeit eher tröpfelt.
Der Koalitionspartner hat nachgezogen. Er macht auf den Plakaten jetzt einen auf Kickl, den FPÖ-Reimeschmied ("Daham statt Islam", "Türkei nicht dabei"): "Sozial statt egal" soll die Durchschnittseinkommenskompetenz des Eugen Freund camouflieren und vielleicht den einen oder anderen FPÖ-Wähler verwirren, kreuzerltechnisch.
Keine Sorge, wenn die Taktik aufgeht, sind sie’s dann schon gewesen, ÖVP und SPÖ. Uii, verraten!andreas.schwarz@kurier.at