Meinung/Kolumnen/Ohrwaschl

Bildschirm-Urteil

Morgen steigt das dritte TV-Duell im Kampf ums Weiße Haus.   Und nicht nur im Mutterland der Television erhebt sich die alte Frage: Beeinflusst der Fernsehauftritt von  Politikern die Wahl? Man  trifft Politiker ja selten  leibhaftig. Da hilft   der  Bildschirm bei der Urteilsbildung: Kann er Krawattenknoten? Ist er Alpha-Tier oder   Omega-Männchen?  Ist das Nasenhaar frisiert? Wie unfallfrei beendet er einen Satz? Der Inhalt ist ja meist sekundär.  Tatsächlich verlor Richard Nixon, weil er im TV  schwitzte, gegen John F. Kennedy und gewann Bruno Kreisky, weil er brummte, gegen Josef Taus.Andererseits: Wir kennen   Kanzler weit weg  von Alpha. Und ein einziger TV-Auftritt Frank Stronachs müsste  ihn   eigentlich aus jedem Rennen werfen. Dennoch ist er  für viele  wählbar. Weil das  aber an seinen  Inhalten  nicht liegen kann, bleibt als Bilanz: Politiker kann man auch trotz  Fernsehens sein. - A. S.andreas.schwarz

Das Ohrwaschl - die Glosse von Seite 1: Alternierend verfasst von Andreas Schwarz, Birgit Braunrath und Guido Tartarotti.