Ausreden
Von Andreas Schwarz
Ausreden sind Intelligenzprüfungen, sagt man
über dreiste Autolenker
Kürzlich schlitterte ein junger Autolenker beim Driften-Üben auf einem beliebten Wiener Bergparkplatz gegen einen Laternenmast. Zum hernach amtshandelnden Polizisten sprach er: Er habe einparken und die Aussicht genießen wollen, dabei aber Gas- und Bremspedal verwechselt.
Das erinnert an den Lenker eines aufgemotzten VW-Golf, der mit quietschenden Pneus aus einer Kurve direkt in die Fänge eines nächtlichen Planquadrats raste und seinen akustisch weithin hörbaren Auftritt so erklärte: „Die Michelin, Herr Inspektor, des san nur die neuen Michelin.“
Der Tempobolzer in der 30er-Zone vor der Schule („Die 30 gelten doch nur am Vormittag, jetzt is ja ka Schul mehr“) ist auch verbürgt. „Mein Tacho ist kaputt, ich bin auf dem Weg in die Werkstatt“ ist möglicherweise gut erfunden, aber wer weiß.
Ausreden sind Intelligenzprüfungen, sagt man. Aber was, wenn man die Intelligenz mit dem Platznehmen hinter dem Steuer abgegeben hat?