Meinung/Kolumnen/Meine Stadt

Nah am Wasser gebaut

Den haben wir in den vergangenen Jahren viel zu sehr vernachlässigt

Julia Schrenk
über den Donaukanal

Unlängst in Kopenhagen: Drei junge Frauen gehen in ein Lokal, holen sich einen Kaffee und nehmen die Tassen mit hinaus, zum Kanal. Praktisch überall in der Stadt zieht es die Menschen nach draußen, an den Kanal, zum Hafen, ans Meer. Sie sitzen und reden, essen und trinken, machen Pause vom Alltag. Dass die Dänen nah am Wasser gebaut sind, ist einer der Gründe, warum sie heuer laut Earth Institute wieder die glücklichsten Menschen der Welt sind.

Gut, wir in Wien haben kein Meer, aber wir haben die Donau! Eine Donauinsel! Und einen Donaukanal!

Und den haben wir in den vergangenen Jahren viel zu sehr vernachlässigt. Doch seit einigen Jahren verbringen die Wiener anscheinend wieder gerne dort ihre Zeit. Sie fahren mit dem Rad, laufen, trainieren am Muscle Beach bei der Rossauer Lände, sitzen im Schanigarten oder mit Freunden am Kanal.

So ein Wasser mitten in der Stadt ist schon ziemlich super. Noch superer ist es, wenn dort auch hin und wieder etwas los ist. Zum Beispiel beim Donaukanaltreiben, das heuer von 27. bis 29. Mai stattfindet. Dann gibt’s von der Spittelau bis zur Franzensbrücke Konzerte Lesungen, Essens- und Modestandeln – und sogar ein Bootstaxi, das einen vom einen zum anderen Ufer bringt. Fast wie in Kopenhagen also.