Meinung/Kolumnen/Meine Stadt

Hingehen, drankommen

Bisher gestaltete sich das Projekt Körper-Verschönerung in Wien ja eher umständlich.

Julia Pfligl
über mühsame Terminvereinbarungen

Zwischen Wählerstromanalysen und Automobilskandalen darf’s auch mal was Profanes sein. Beauty, zum Beispiel. Bisher gestaltete sich das Projekt Körper-Verschönerung in Wien ja eher umständlich: Dass man eine Pediküre möchte, sollte man bitteschön drei Wochen im Voraus wissen, denn früher ist in den meisten Kosmetikstudios kein Termin zu ergattern – schon gar nicht zu den arbeitnehmerfreundlichen Randzeiten.

Sind drei Wochen vergangen, passiert in der Regel Folgendes: a) Man hat auf die Pedi vergessen und ein Freundinnen-Treffen vereinbart. Der Termin wird storniert. b) Man hat nicht vergessen, muss aber spontan und gaaanz dringend auf eine berufliche Abendveranstaltung. Der Termin wird storniert. c) Die Wetter-App prophezeit eine Schlechtwetterperiode – man beschließt, dass schöne Füße in Gummistiefeln ein verzichtbarer Luxus sind. Der Termin wird ... eh scho wissen.

Die gute Nachricht: Es gibt eine Lösung für das First World Problem. Immer mehr Beauty-Salons bieten Behandlungen ohne Terminvereinbarung – zuletzt eröffnete The Beauty Bar in der Postgasse beim Schwedenplatz. Das Konzept: reingehen, warten, drankommen. Oder, je nach Stimmungs- und Wetterlage, doch mit der Freundin in die nächste Bar.