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leseZEICHEN: Katar rüstet sich für die WM

Herrlich, wenn Geld keine Rolle spielt. In Katar, dem Emirat am Persischen Golf, rüstet man sich schon jetzt für das Fußball-Fest in elf Jahren und investiert mehr als 150 Milliarden Euro in die nötige Infrastruktur. Die WM-Vergabe durch die FIFA bleibt umstritten, denn Sandstürme und Temperaturen bis 50° Celsius, bei einer Luftfeuchtigkeit von rund 90 %, werden die Kicker nicht erfreuen. Doch das ist in dem von einem Beduinenstamm gegründeten Königreich nebensächlich. Katar - erst vor 60 Jahren schaffte man die Sklaverei ab - will eine moderne Industriemacht werden. Mit allen Mitteln. Und viel, viel Geld. Das drittgrößte Erdgasvorkommen der Erde hilft. Katar streckt seine Fühler in die Welt aus: Das Emirat hält bereits 17% der VW-Stammaktien, ist an der Schweizer Großbank Credit Suisse und der Londoner Börse beteiligt und Besitzer des Shopping-Paradieses Harrods. Ob elf Jahre reichen, um das Volk, das sich am meisten an Kamelrennen erfreut, zu Fußballfans zu machen, wird man sehen.