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Und täglich grüßt Pereira

Höchste Zeit, dass Salzburg der Pereira’schen Zeitschleife entkommt.

Gert Korentschnig
über Pereiras Scala-Intendanz

Alexander Pereira befindet sich im Streit mit seinem Aufsichtsrat. Es geht um Handlungen, die er gesetzt hat, sich aber vorab nicht genehmigen ließ. Es geht um Geld. Es geht um ein besonders üppiges Programm. Wobei er selbst die Aufregung wohl nur bedingt nachvollziehen kann, weil er ja wunderbar im Aufstellen von Sponsorgeldern sei und ihm daher niemand mit solchen Argumenten kommen solle. Kommt das nicht irgendwie bekannt vor? Und täglich grüßt das Murmeltier... Der Wiener Kulturmanager hat bei der Übernahme der Intendanz der Salzburger Festspiele ähnlich gehandelt, wie er es nun an der Mailänder Scala tut. Er agiert wie in einem Ein-Mann-Betrieb, wo er nach Belieben jonglieren kann. Vermutlich wird er die Scala-Intendanz plangemäß am 1. Oktober antreten, in Mailand wird aber mittlerweile sogar ein Platzen des Vertrages nicht ausgeschlossen. Konkret geht es beim aktuellen Streit um ein halbes Dutzend Salzburger Produktionen, die er nach Mailand verkaufte. Verträge dafür kennt man aber zumindest an der Scala noch nicht. Den Salzburger Festspielen bescherte Pereira mit diesem 1,6-Millionen-Euro-Deal ein leichtes Bilanzplus, die Empörung in Italien über diesen Alleingang ist aber enorm. Wirklich traurig für Salzburg wird es erst, sollten die Übernahmen platzen, denn dann gäbe es wieder ein Budgetloch. Höchste Zeit, dass Salzburg der Pereira’schen Zeitschleife entkommt.