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Salzburg kommt danach

Was haben Bayreuth, München und Salzburg miteinander zu tun? Zurzeit viel.

Gert Korentschnig
über den Festspielsommer.

In Bayreuth feiert gerade Kirill Petrenko einen Triumph beim „Ring“. Ab Herbst übernimmt er, unter der Intendanz von Nikolaus Bachler, die Stelle des Generalmusikdirektors der Bayerischen Staatsoper München. Dort wiederum leitet heute Kent Nagano seine letzte Aufführung als GMD – Wagners „Parsifal“. So weit, so gut. Und noch kein Grund, das Musikbusiness seltsam zu finden.

In München fand aber am Samstag auch eine Aufführung von Verdis „Requiem“ statt, dirigiert von Zubin Mehta. Am Sonntag leitete derselbe in München Verdis „Don Carlo“. Und am Montag die „Falstaff“-Premiere in Salzburg. Nun ist es sicher so, dass sich Mehta in München gut mit Verdi für Salzburg aufgewärmt hat. Man könnte aber auch die Frage stellen, ob da die Einzigartigkeit der Festspiele noch gewährleistet ist.

Diese Frage wird vor allem nötig, wenn man sich die Münchener „Don Carlo“-Besetzung anschaut. Es sangen: Jonas Kaufmann und Anja Harteros. Die beiden sind ab 13. 8. auch die Stars der Salzburger „Don Carlo“-Premiere (ebenso fünf Akte, ebenso auf Italienisch).

Alle Vorstellungen sind ausverkauft, an den Einnahmen ändert das also nichts. Aber künstlerisch ist es befremdlich, wenn nur 140 Kilometer von Salzburg entfernt zwei Wochen davor dasselbe (Traum-)Paar zu hören ist. London, wo sie das zuletzt gesungen hatten, ist wenigstens weiter weg.