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Die Wahl und die Festspiele

Es ist nun aber ausgeschlossen, dass Burgstaller die Präsidentschaft der Festspiele übernimmt.

Gert Korentschnig
über die Wahl und die Festspiele

Und wieder einmal begibt es sich, dass es während einer Intendanz der Salzburger Festspiele zu Machtverschiebungen im Kuratorium, dem obersten Aufsichtsgremium, kommt. Als Gabi Burgstaller einst Landeshauptfrau wurde, gab es im Kuratorium plötzlich eine rote Mehrheit. Dass knapp darauf Jürgen Flimm, ein deklarierter Linker, zum Festspielchef bestellt wurde, hatte jedoch mehr damit zu tun, dass er auch vom damaligen VP-Kanzler Schüssel forciert wurde.

Nun, nach den Landtagswahlen und dem Sturz von Burgstaller, gibt es im Kuratorium aller Voraussicht nach wieder eine schwarze Mehrheit. Wilfried Haslauer wird nach der Regierungsbildung den Platz von Burgstaller als Vertreter des Landes einnehmen. Zuletzt saß er für den Fremdenverkehrsförderungsfonds im Kuratorium. Dieser muss nun einen Nachfolger nominieren – es ist sehr wahrscheinlich, dass es sich um einen Konservativen handelt. Der dritte Bürgerliche ist der Vertreter des Finanzministeriums. Ihnen sitzen zwei rote Vertreter (Kulturministerium, Stadt Salzburg) gegenüber.

Bis zur nächsten Sitzung am 22. Mai gehen sich die Rochaden wohl noch nicht aus, für Intendant Pereira ändert sich vorerst nichts, weil sein Hauptkontrahent (Bürgermeister Schaden) bleibt. Danach ist es nun aber ausgeschlossen, dass Burgstaller die Präsidentschaft der Festspiele übernimmt. Muss sie auch nicht, denn Salzburg ist mit Helga Rabl-Stadler auf diesem Posten sehr gut bedient.