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Auf ins KHM!

Vielleicht erinnern sich nun auch die Wiener wieder daran, dass das Kunsthistorische eines der faszinierendsten Museen der Welt ist.

Gert Korentschnig
über die neue Kunskammer.

Ja, darf denn so etwas überhaupt sein, in Wien, der Stadt der Nörgler, der Besserwisser, der Negativisten?

Da werden 18,5 Millionen Euro in ein Museum investiert – und alle finden es gut. Kein Skandal. Kein Ruf der FPÖ nach Kürzung der Subventionen. Keine Überschreitung der geplanten Kosten. Keine Boulevard-Medien, die von Verschwendungssucht schreiben und Konsequenzen fordern.

Die Rede ist von der neuen Kunstkammer im Kunsthistorischen Museum, in der, aufgeteilt auf 20 Räume, knapp 2200 Objekte zu sehen sind, manche aus dem Mittelalter, die meisten aus dem 16. oder aus dem 17. Jahrhundert, alle zusammengetragen von den Habsburgern. Ein guter Teil der Kulturschätze Österreichs also.

Die Kulturministerin, die aus ihrem Budget 15 Millionen dafür bereitstellte, wird plötzlich gelobt, die Generaldirektorin des Museums, Sabine Haag, sogar euphorisch gefeiert. Es war ihr Herzensprojekt, die Sammlung nach elf Jahren wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Und es ist ihr vorbildhaft gelungen.

Zum ersten Mal gibt es in Wien sogenannte Zeitfenster für den Eintritt. Und man tut gut daran, sich vor dem Besuch eines zu sichern, denn die Warteschlangen werden sehr lang sein. In anderen Städten ist man das längst gewohnt. Vielleicht erinnern sich nun auch die Wiener wieder daran, was Touristen wissen: Dass das Kunsthistorische eines der faszinierendsten Museen der Welt ist.