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Nur eine ganz naive Idee

Nur eine ganz naive Idee

Doris Knecht
über die Krise in Traiskirchen

Zuallererst: Großen Dank an die vielen KURIER-Leserinnen und Leser, die für die Flüchtlinge in Traiskirchen gespendet und geholfen haben: Es kam richtig viel zusammen. Die Organisatoren konnten am Sonntag mehr als drei Lieferwagen mit Sachspenden von 700 SpenderInnen vollladen, die auch vor Ort anpackten. Großartig. Eine Entschuldigung an jene, die wegen ungenauer Angaben die Sammelstelle beim Stadionparkplatz nicht fanden. Die Caritas-Spenden-Lager sind im Moment voll, da wird momentan nichts gebraucht. Eine Liste, wie und wo Sie helfen können, finden Sie im Online-KURIER (hier geht es zur Liste).

Es ist kälter geworden, es regnet immer wieder, 2000 Flüchtlinge in Traiskirchen, darunter viele Kinder, leben und schlafen immer noch im Freien: Das ist eine echte Krise. Eine naive Idee: Wieso richtet die Regierung nicht einen überparteilichen Krisenstab unter Einbeziehung der NGOs ein, mit einem Hauptquartier vor Ort in Traiskirchen? Wo intensiv und sichtbar jeden Tag an einer vernünftigen Unterbringung der Flüchtlinge gearbeitet wird? Wo man Bürgermeister von Gemeinden, die bisher keine aufgenommen haben, kontaktiert, zum Gespräch bittet, wo man ihnen alle notwendige Information, Hilfe, Unterstützung und Beratung anbietet: auch Gespräche mit Bürgermeistern, die mit der Unterbringen von Flüchtlingen bereits Erfahrung haben? Wo es jeden Tag eine Pressekonferenz gibt, auf der bekannt gegeben wird, welche Gemeinde, welcher Bürgermeister, welcher Bischof, welches Kloster wie viele Flüchtlinge aufnehmen wird und wie viele Plätze jetzt noch benötigt werden? Wo Sachspenden und Hilfe mit den NGOs koordiniert werden?

Und wo auch die Sorgen der Bevölkerung so gut wie möglich ausgeräumt werden und ihre Fragen kompetent beantwortet werden? (Denn Antworten gibt es: ganz konkrete z. B. letzten Sonntag im KURIER.) Nur eine naive Idee, wie gesagt, von einer, die so gern endlich nicht mehr über die obdachlosen Kinder von Traiskirchen schreiben würde: weil es keine mehr gibt.