Wo das Eier herkommt
Von Guido Tartarotti
Die erste Ausgabe der neuen ORF-Morgensendung „Guten Morgen Österreich“ brachte eine irritierende Erkenntnis: Christine Reiler führt in einer Ledertasche einen Aschenbecher und rohes Fleisch mit sich. Offenbar braucht man das bei der Arbeit als ORF-Ernährungsberaterin. Schön: Reiler warnte eindringlich vor dem Cholesterin, was die eigene Redaktion ignorierte – und am Ende der Sendung Eierspeise austeilte („Ich kann das heiße Fett schon fast spüren“, sagte der souveräne Moderator Lukas Schweighofer).
„Guten Morgen Österreich“ ist behäbiger und "ländlicher" als „Café Puls“ auf Puls4, aber professionell gemacht. Die Show erinnert an „Wir“ vor 35 Jahren: Ein Interview mit der Wirtschaftskammer-Dame, ein Interview mit der Arbeiterkammer-Dame, ein Bericht über nö. Leih-Hühner („damit die Kinder wissen, woher das Eier kommt“), Garten-Tipps, „ein herrliches Nudelgericht!“, wichtige Infos („Der Mond sagt, es ist ein guter Tag, um den Holzboden zu schrubben“).
Muss man mögen. Wer’s mag, wird nicht übel bedient.