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Weitstirnig

Warum lässt sich der moderne Mensch so gerne zum Hamster machen und ins Rad sperren?

Guido Tartarotti
über "Eckel mit Kanten"

Ein nervöser, aber blendend aufgelegter Klaus Eckel führte durch die erste Ausgabe seiner neuen Sendung „Eckel mit Kanten“. Das Konzept – ein Komödiant/Satiriker lädt sich Kollegen ein und alle miteinander schießen ihre Pointen ab – erinnert ein wenig an Dieter Nuhrs „Satire-Gipfel“ in der ARD und funktioniert sehr gut. Schön ist, dass in Eckels Show auch Platz bleibt für Interviews mit interessanten Menschen. In der ersten Sendung war das der Philosoph Robert Pfaller, der sich mit beißendem Witz gegen den Bevormundungs- und Verbots-Wahn in der Gesellschaft wandte. Höhepunkt war aber der Auftritt von Roland Düringer, der sich mit seinem Lieblingsthema befasste: Warum lässt sich der moderne Mensch so gerne zum Hamster machen und ins Rad sperren? Düringer wird derzeit von vielen als engstirniger Öko-Spinner und Aussteiger mit Hang zu fragwürdiger Bartmode verspottet. Aber seine Gedanken klangen gar nicht eng-, sondern sogar sehr weitstirnig.