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Verkaufte Unbestechliche

Der Zufall hat schon Sinn für Ironie und Timing.

Guido Tartarotti
über "Die Unbestechlichen"

Der Zufall hat schon Sinn für Ironie und Timing: Gerade läuft im WDR der Film „Die Unbestechlichen“ mit Robert Redford und Dustin Hoffmann. Darin wird packend nacherzählt, wie ausgerechnet zwei Lokalreporter der Washington Post, unterstützt von einem mutigen Chefredakteur, die Watergate-Affäre aufdeckten, die US-Präsident Nixon das Amt kostete. Und gleichzeitig kommen über Twitter die ersten Meldungen: Die Washington Post wurde verkauft, und zwar an den Amazon-Gründer Jeffrey Bezos. Wie mag der Kauf wohl abgelaufen sein? „Washington Post in den Einkaufswagen. Zur Kasse gehen. Kunden, die ähnliche Artikel wie Sie gekauft haben, haben auch Folgendes gekauft ...“?

Der Mythos der Washington Post geht auf die Watergate-Geschichte zurück, aber nicht nur. Die Post steht für erstklassigen, sauberen Journalismus, sie ist eine wichtige Stimme im öffentlichen Diskurs der USA. Und übrigens: Der oben erwähnte Film ist großartig. DVD-Tipp!