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Sonntags-Fernseher

Man schaltet den „ Tatort“ ein und glaubt dann, so müssten Krimis sein, so grau und wirr und magengeschwürig.

Guido Tartarotti
über Fernsehen am Sonntag

Analog zum Sonntagsfahrer gibt es den Typus des Sonntags-Fernsehers. Er sieht während der Woche kaum fern – nur am Sonntag möchte er vor dem Gerät ein wenig entspannen. Und da passieren dann natürlich Fehler. Zum Beispiel sieht man ein Spiel der heimischen Bundesliga und glaubt tatsächlich, so öde sieht die Sportart Fußball aus. Oder man verfolgt eine Diskussion „Im Zentrum“ und glaubt dann, dieses zutiefst ermüdende Hickhack sei eine „Gesprächskultur“. Oder man schaltet den „Tatort“ ein und glaubt dann, so müssten Krimis sein, so grau und wirr und magengeschwürig.

Ein bisschen Planung kann helfen. Ein idealer Sonntag-Fernsehabend könnte z. B. so aussehen: 20.00 bis 22.00 Uhr – Bowle-Trinken beim Heurigen. Ab 22.10 Uhr – „Columbo“ auf SuperRTL. Im Anschluss eine sehr gescheite, witzige ZDF-Doku über den deutschen Schlager. Und für Schlaflose danach bis 4.00 Uhr Früh ein herrlicher Film über den großen George Harrison auf WDR.