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Serientipp: Mozart in the Jungle

Warum geht das bei Amazon und nicht beim ORF?

Georg Leyrer
über die Serie "Mozart in the Jungle".

Wofür man dem Boom beim Serienfernsehen und den neuen TV-Anbietern wie Netflix und Amazon dankbar sein muss: Es sind dort Produktionen möglich, bei denen herkömmliche Sender dankend (oder vielleicht nicht einmal dankend) abgewinkt hätten. Eine davon: „Mozart in the Jungle“, bei Amazon zu sehen, über eine junge Oboistin und ihren schwiergen Weg zur Klassik-Karriere in New York.

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Das müsste, denkt man sich, eigentlich etwas für öffentlich-rechtlichen Rundfunk sein. In der Serie – derzeit steht Staffel 4 bereit – hört man zeitgenössische Orchestermusik genauso wie die großen Werke (zuletzt Beethoven mit Motorrad-Geräusch), man sieht Dirigenten bei der Arbeit (wann sonst gibt es das im Fernsehen?) und den schwierigen Alltag der Musiker (Verletzungen! Sparmaßnahmen!).

Und aktuelle Fragen der Orchestermusik: Zuletzt trat ein Roboter-Dirigent auf, um die klassische Musik "unsterblich" zu machen. "Ist sie schon", war die beleidigte Antwort eines Musikers.

Das alles erfüllt einen Kulturauftrag – ganz im Sinne des Profits. Warum geht das bei Amazon und nicht beim ORF?