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Google wollte ein Weltgedächtnis schaffen, die Themen Privatsphäre und Urheberrecht blieben wie so oft auf der Strecke

Philipp Wilhelmer
über die Doku "Google – Netzwerk der Macht"

Betrachten Sie diese Kolumne als Service für jene, die Montagabend die deutsche Kicker-Performance gegen Algerien auf sich nahmen: Der "Kulturmontag" auf ORF2 hatte eine Dokumentation im Programm, die Sie vielleicht via TVthek nachholen möchten: "GoogleNetzwerk der Macht" heißt der Film, der die unheimliche Seite des Suchmaschinenkonzerns veranschaulicht. Mit der Digitalisierung großer Bibliotheken versuchte Google, ein Weltgedächtnis zu schaffen, die Themen Privatsphäre und Urheberrecht blieben wie so oft auf der Strecke.

Siege der Bücher sind Siege der Vernunft, stellte sich heraus: Ein US-Gericht erlegte Google strenge Richtlinien auf und die amerikanischen Bibliotheken lernten aus ihrem Fehler. Sie gründeten ihr eigenes digitales Archiv, bei dem die Leser nicht ausspioniert und die Autoren nicht um ihre Rechte gebracht werden. Das sollte Schule machen: Uns fehlt zum Beispiel eine große Suchmaschine, die ihre Nutzer nicht mit einem Produkt verwechselt.