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Papa erzählt vom Krieg

Und erst das Fernsehen! Es war schwarz-weiß, hatte eineinhalb Kanäle, dafür gab es qualitativ hochwertige Literaturverfilmungen.

Guido Tartarotti
über "Früher"

Oft ertappt man sich dabei, wie man den Kindern davon erzählt, wie es damals war: Acht Meter tiefer Schnee, um in den Handyshop zu kommen, musste man fünf Stunden lang zu Fuß gehen und anschließend wieder umdrehen, denn das Handy gab es noch gar nicht. Auch Justin Bieber war noch nicht erfunden. Wir haben ja nichts gehabt! Und erst das Fernsehen! Es war schwarz-weiß, hatte eineinhalb Kanäle (FS2 kam nur bei gutem Wind rein), dafür gab es qualitativ hochwertige Literaturverfilmungen und Mehrteiler. Spätestens da glauben einem die Kinder nicht mehr: Hochwertiges Fernsehen, ja eh, der Papa erzählt schon wieder vom Krieg ...

Und auf einmal kann man den Kindern sagen: Da, schaut hin! Davon rede ich! So sah Fernsehen einmal aus: Gut geschrieben, toll inszeniert, ausgezeichnet gespielt – und bei allen Konzessionen ans Spannungskino immer glaubwürdig. Danke für „Unsere Mütter, unsere Väter“! Mehr davon! Und zwar bald!