König Elvis VIII.
Von Guido Tartarotti
Elvis hat keine Religion gegründet.
über Elvis und Heinrich VIII.
Rund um Weihnachten und den Jahreswechsel wächst oft der Wunsch, im Fernsehen etwas Besonderes zu entdecken. Und dann landet man plötzlich in den Bereichen der Fernbedienung, wo die Sender dreistellige Nummern haben und geht für immer verloren. Oder man hat Glück, und stolpert in einen „Elvis“-Themenabend auf 3sat.
Erste Erkenntnis: Lustig, der Jonathan Rhys Meyers spielt den Elvis. Also ein Ire, den man bei uns eher als König Heinrich VIII. aus „Die Tudors“ kennt, spielt einen Mann aus Mississippi. Lustigerweise legt Rhys Meyers den Elvis genau gleich an wie den Heinrich: Despotisch, mit großem Appetit nach Frauen und Unterhaltungschemie und einer Neigung zur Verhaltensoriginalität und zum Gesang. Und immer, wenn er etwas ausdrücken will – Trauer, Begierde, Bauchweh – zieht er die halbe Oberlippe hoch. Einziger Unterschied: Elvis hat keine Religion gegründet. Wobei: Wenn man die anschließende Doku über die Elvis-Fans gesehen hat, muss man zugeben: Vielleicht doch.
Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" ist am 20. und 22. Jänner sowie am 10. März im Theater am Alsergrund zu sehen, am 11. Jänner beim Satirefestival Schwechat, am 18. Jänner im Kabarett Niedermair und am 17. Februar in St. Pölten, Bühne im Hof.