Im Bild: Ewigst währt länger
Von Guido Tartarotti
In einer Sendung des in jeder Hinsicht erfreulichen Radio Wien wurde über den Filmschauspieler Hugh Grant Folgendes gesagt: "Der ewigste Junggeselle Hollywoods wird Vater." Ewig, ewiger, am ewigsten. Also noch länger als unendlich. Endloser als endlos. Also ohne Ende, nur nocher ohne Ende, als einfach nur so ohne Ende. Am ohnesten ohne Ende. Mir gefällt das gut. Es ist eine schöne österreichische Tradition, in Supersuperlativen zu reden, und in Tautologien. Wir sagen bestangezogenst. Wir sagen fernsehschauen (warum eigentlich nicht gleich weitwegfernsehschaugucken?). Wunderbar ist auch die Beteuerung "in keinster Weise". Kein, keiner, am keinsten, also noch nichter als nicht. Wenn jemand "in keinster Weise" sagt, dann ist die Unschuldsvermutung nicht weit. Bzw. die Unschuldstvermutung. Ewigst ist das Ergebnis des Zwangs zur journalistischer Dauererektion. Im medialen Gebrüll reicht es nicht mehr, einfach eine interessante Geschichte zu erzählen, nein, sie muss eine Sensation sein. Und wenn ein ewigster Junggeselle Vater wird, ist es doch eine Spur sensationeller, als dauerte seine Junggesellenschaft nur ewig oder gar nur drei Wochen.