Hast an Hunger?
Von Guido Tartarotti
Der jüngste ORF-Landkrimi „Kreuz des Südens“ führte Andreas Lust und seine bewährten traurigen Augen ins Burgenland, wo man sich mit „Hast an Hunger?“ begrüßt, der Schwammerlsoße aber nicht trauen darf, die Messer beim Messerwerfen im Zirkus gern eine Abkürzung durch die Brust des örtlichen Feuerwehr-Obmanns nehmen und unter dem Linoleum des Schulfußbodens dunkle Geheimnisse vor sich hin modern.
Regisseurin Barbara Eder ließ Laien und Profis miteinander schauspielen, was dazu führte, dass echtes auf sehr nachgemachtes Burgenländisch traf. Ansonsten war der Film typisch für einen österreichischen Krimi: Ständig wetterleuchtete das Unheil drohend am Horizont, ständig gab es ironische One-Liner („Mir san da im Burgenland, da waaß a jeder ois“), das schauspielerische Niveau war hoch. Fazit: Ein handwerklich sehr guter Film mit erwartbarer Handlung. Ein wenig unübersichtlich war das Ende: Ist (die großartige) Franziska Weisz jetzt eine böse Gute – oder doch eine gute Böse?