Meinung/Kolumnen/Im Bild

Graz-Salzburg (und retour)

Hat das Leben mehr zu bieten als ein Billa-Wagerl?

Guido Tartarotti
über Sonntage, Fernsehen und anderes.

Am Sonntag ist das Fernsehen, mehr als sonst, Ritual: Man schaut, was man gelernt hat zu schauen. Am Nachmittag Formel1 und Fußball, um der Jause oder der Siesta ein surrendes, brummendes Hintergrundgeräusch zu unterlegen. Am Abend dann „Tatort“ (Offenbar, um sich zu ärgern – „Tatort“-Fans schauen immer und ärgern sich immer.)

Wer danach noch immer nicht bettschwer ist, schaut „Im Zentrum“, wo viele Herren und wenige Damen die Welt erklären und darüber zanken, wer die Welt besser erklären kann. Am Ende ist man froh, von Beruf weder Politiker noch Experte zu sein und gleitet in den Traum.

Man kann aber auch stattdessen ins Kabarett gehen und Klaus Eckels brillantes Programm „Zuerst die gute Nachricht“ anschauen, diesen massiv komischen, unter der Oberfläche wunderbar traurigen, skurrilen Höchstgeschwindigkeitsgedankenstrom und sich nachher fragen, ob das Leben mehr zu bieten hat, als mit dem Billawagerl die Strecke GrazSalzburg zurückzulegen, und zwar zwei Mal.

Guido Tartarottis neues Kabarettprogramm "Selbstbetrug für Fortgeschrittene" läuft am 31. Mai in der Kulisse Wien und am 8. Juni im Casino Baden.