Meinung/Kolumnen/Im Bild

Gemeinsamkeiten

Die packendsten Fernsehereignisse der vergangenen Monate fanden im Internet statt

Philipp Wilhelmer
über Sido, Snowden und Justin Bieber

Es gibt Grund zur Sorge: Das Fernsehen verliert zusehends seine besten Momente. Die packendsten Fernsehereignisse der vergangenen Monate fanden nämlich im Internet statt: Als Sido und Dominic Heinzl nach der „Großen Chance“ im Vorjahr aneinandergerieten, taten sie das zwar im ORF-Studio, den legendären Klatscher auf den Boden sah man aber zunächst im Netz. Als NSA-Aufdecker Edward Snowden vor laufenden Kameras seine Identität enthüllte, filmte nicht eine Fernsehstation mit, sondern der britische Guardian. Und als Justin Bieber jüngst schlafend von einer unbekannten Schönheit gefilmt wurde, die damit einmal mehr die Gerüchte befeuerte, er zahle gerne und viel für sexuelle Dienste, tauchte der Clip zuallererst im Netz auf.

Gemeinsam ist Fernsehen und Internet allerdings die Machtlosigkeit gegenüber den Zuständen: Sido ist immer noch im ORF als Juror beschäftigt, Snowden ist weiterhin von allen guten Mächten verlassen und Justin Bieber steigt auf dem Highway in Richtung Untergang aufs Gas.