Meinung/Kolumnen/Im Bild

Geheimnisvolles Österreich

In Bad Aussee haben sie jetzt Trachten hoch aufgehängt. Auf einer Wäscheleine baumeln Dirndln und Lederhosen über den Gassen, berichteten die "Seitenblicke". Die Ortsbewohner hätten dafür "ihr letztes Hemd" gegeben.

Wozu das gut sein soll? Damit Ortsfremde wissen, sie befinden sich in der österreichischen Trachtenhauptstadt.

Und was, wenn jemand die Trachten entwendet? Darüber gibt es grundverschiedene Ansichten.

Wenn einer ein derartiges Risiko auf sich nehmen und so hoch hinaufklettern wolle, dann habe er sich seine Trachtenausrüstung auch redlich verdient, sagt der eine Würdenträger des Ortes.

Der andere widerspricht. Keinesfalls dürfen die entwendet werden, auch nicht unter höchster körperlicher Anstrengung, denn dafür würde man eine Leiter brauchen und "die brauch ma schon zum Menscha­geh’ oder zum Gasslbuamgeh’".

Kann sich jemand an "Das Fest des Huhnes" erinnern? Die 1992 von Walter Wippersberg inszenierte Doku, in der afrikanische Forschungsreisende die Sitten der in Oberösterreich ansässigen Ureinwohner beschreiben und dabei auf neue Kulturphänomene stoßen? Bierzelt, Grillhenderl, Vogerltanz?

Es gäbe für Forschungsreisende noch viel zu entdecken im geheimnisvollen Österreich.