Meinung/Kolumnen/Im Bild

Die Welt erobert

Das Gefährliche am Revolutionärs-Dasein ist das Leben

Philipp Wilhelmer
über Deix, Resetarits und Helnwein bei "Stöckl"

Das Gefährliche am Revolutionärs-Dasein ist das Leben. Entweder man verliert es jung – siehe Che Guevara und Jim Morrison – oder es treibt mit einem sein böses Spiel: Jahr für Jahr wundert man sich weniger über die geltenden Normen, aber ein Stückchen mehr über die heutige Jugend. Irgendwann stellt man ernüchtert das Gestern über das Heute.

Jahrgangsbedingt dient die Generation der 68er derzeit als Illustration für diesen Vorgang. Zuletzt am Donnerstag, wo die Jugendfreunde Manfred Deix, Lukas Resetarits und Gottfried Helnwein in der Talkrunde "Stöckl" zusammensaßen. Ihre Gespräche machte dem Zuschauer unausweichlich klar: Früher waren die irgendwie besser. Da half der schelmischste Altherrenwitz nichts. Einzig Helnwein, dessen Kopftücher auf geheimnisvolle Weise unpeinliche Würde ausstrahlen, scheint auch dem Hier und Jetzt noch Spannendes abringen zu können. Wahrscheinlich, weil er im Gegensatz zu seinen Kumpels neben Österreich auch die Welt erobert hat.