Der Täter war der Wäschetrockner
Von Guido Tartarotti
Mehrere Zuschauer haben sich über satirische Übertreibungen bei den ORF-„Landkrimis“ beklagt: Wir sind doch gar nicht so! Stimmt: Das sind auch keine Dokus, sondern fiktionale Geschichten. Es wurden ja in Wahrheit in den vergangenen 15 Jahren in Kitzbühel auch nicht weit über 200 Morde verübt.
Im echten Leben ist die Kitzbüheler Polizei mit solchen Fällen beschäftigt: Ein Lkw rutscht über eine Wiese, der verletzte Lenker befreit sich selbst und geht nach Hause, dort findet ihn die Polizei und bringt ihn ins Spital (4. Jänner); ausgerechnet im Gerätehaus der Feuerwehr bricht ein Brand aus, als Täter kann ein defekter Wäschetrockner ausgeforscht werden (5. Jänner); ein Mann hobelt sich mit der Hobelmaschine Teile der linken Hand ab (2. Jänner).
Aber darüber schreibt keiner ein Drehbuch für „Soko Kitzbühel“. Deshalb begann die 15. Staffel mit einem geheimnisvollen, selbst ernannten Richter, der böse Bankiers verfolgt. Für Wäschetrockner und Hobelmaschine gab es nicht einmal kleine Nebenrollen.