Das wäre wirklich bahnbrechend
Von Georg Leyrer
Und schon wieder „Tatort“. Die letzte Ulrich-Tukur-Ausgabe hat alle verwirrt, und wir haben alle folgsam drüber diskutiert, was sich deutschsprachiges Hauptabendfernsehen trauen darf und was nicht.
Nun sieht sich Til Schweiger zu wenig gewürdigt, hält seinen „Tatort“ für „bahnbrechend“ und seine Kritiker für Trottel.
Selbe Diskussion, anderes Ende. Wir steigen da nun aus und schlagen ein neues Gesprächsthema vor: So lange hierzulande darüber diskutiert wird, ob ein „Tatort“ jetzt bahnbrechend ist oder nicht, sind wir nicht in der Fernsehgegenwart angekommen.
Wir raufen uns die Haare wegen Variationen im Routinefernsehen, während anderswo wirklich Außergewöhnliches passiert. Ja, auch bei der BBC (Sherlock), aber der Vergleich ist unfair. Nehmen wir wieder Dänemark. Eine so beinharte und demaskierende Politserie wie „Borgen“ in Österreich – das wäre wirklich bahnbrechend. Und ist leider undenkbar, weil die Politik sich in das Fernsehen verbissen hat.