Meinung/Kolumnen/Im Bild

Besaubernd

Willst du der Paradeiser sein? Oder lieber die Jakobsmuschel?

Guido Tartarotti
über Mensch und Milchlamm.

Wer behauptet, dass man bei „Frisch gekocht“ nicht Wichtiges fürs Leben lernen kann?

„Der entscheidende Schritt beim Zubereiten eines Milchlammschlögels ist das Entfesseln.“ (Ganz ähnlich ist es beim Menschen. Nur sagt man bei dem nicht „zubereiten“, sondern erziehen.) „Fisch vertragt sich hervorragend mit der Petersilie.“ (Ein interessanter Gedanke: Vertragen wir uns erst miteinander, wenn wir gemeinsam in der Pfanne liegen?) Tomaten muss man „blenden“, Jakobsmuscheln dagegen „einfach ziehen lassen“. (Diese Frage stellt uns das Leben ja auch manchmal: Willst du der Paradeiser sein? Oder lieber die Jakobsmuschel?)

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In den „Seitenblicken“ berichtete der finnische Ex-Rallye-Star Rauno Aaltonen, wie bei der Ennstal Classic die Bremse seines Wagen versagte. „Ich habe die Situation mit der Handbremse“... (Aaltonen sucht nach dem Wort „bereinigt“, lächelt, und sagt) ... „besaubert“.

Ehrlich: Ist das nicht ein sauberhaftes Wort?