Kolumnen/Auf den Punkt gebracht

Weihnachtswahnsinn

Lange Staus vor den Einkaufszentren, wilde Szenen bei der Parkplatzsuche und Menschen, die von Geschäft zu Geschäft hetzen. Es weihnachtet – auch im Burgenland. Das Einkaufszentrum Oberwart ist das Hauptziel der Massen im Südburgenland. Das Designer Outlet in Parndorf zieht weit über die Grenzen des Landes Schnäppchenjäger an.

Aber auch in den Dörfern wird das Ortsbild auf das große Fest vorbereitet. So wird längst nicht nur der Christbaum aufgeputzt. Fenster, Fensterbänke, Hauswände, Zäune und vieles mehr werden mit Lichterketten, elektrischen Kerzen, Lichtbögen und Kränzen geschmückt. Auch die Straßen erstrahlen im Glanz der Weihnachtsbeleuchtung.

Ob das Weihnachtshaus in Bad Tatzmannsdorf mit mehr als 500.000 Lichtern, oder die Ortschaft Spitzzicken, die man in der Vorweihnachtszeit fast mit Las Vegas verwechseln könnte, die weihnachtliche Amerikanisierung des Burgenlandes schreitet immer mehr voran.

Der Coca Cola Weihnachtsmann, der mit dem Truck anreist, hat eine magische Anziehungskraft auf Klein und Groß, das Selfie mit dem bärtigen Gesellen darf nicht fehlen. Meist geht es nach dem Besuch beim Truck zum Einkaufspalast, wo man die passenden Geschenke findet,die per Ratenzahlung ja fast nichts kosten – im Moment.

Die Konsumgesellschaft schreit nach immer mehr Geschenken und was nicht alles unterm Baum liegen muss. Internethändler werben mit dem stressfreien Einkaufen im Netz. Was auch sehr verlockend ist, doch die lokale Wirtschaft samt Arbeitsplätzen sichert man durch das Kaufen im Internet nicht.

Die Geschenke werde ich heuer im Geschäft ums Eck kaufen. Geschmückt wird der Baum, aber nicht das Haus und der Hund bekommt vielleicht ein weihnachtliches Halsband. Der Coca-Cola Santa kann sich brausen gehen und auch die großen Einkaufszentren werden mein Geld nicht bekommen. Ich setze auf eine stressfreie Vorweihnachtszeit und auf eine Stille Nacht am 24. Dezember.

eMail: roland.pittner@kurier.at